Welche Tattoo-Farben lassen sich mit welchem Laser am besten entfernen?

Welche Tattoo-Farben lassen sich mit welchem Laser am besten entfernen?
Laser Tätowierung

Uns erreichen immer wieder Anfragen per Email oder über unsere Social-Media-Kanäle bei FacebookTwitter und Instagram zum Thema: „Welche Lasersysteme sind für welche Tattoofarben geeignet?“ Unsere Erfahrungen und dabei vor allen Dingen die Zusammenarbeit mit den Medizinern hat ergeben, dass sich eine pauschale Antwort immer noch nicht liefern lässt. Jede Tätowierung ist so individuell wie sein Träger. Daher können wir nur eine grobe Übersicht erstellen. Dabei wird nicht berücksichtigt, woraus die Tattoofarben hergestellt wurden – also welche Inhaltsstoffe sie haben.

Für eine erfolgreiche Laserbehandlung von Tätowierungen spielen folgende Faktoren von Grund auf eine wichtige Rolle:

  • Profi- oder Laien-Tattoo
  • Größe der Tätowierung
  • ein- oder mehrfarbiges Tattoo
  • Einbringungstiefe der Tätowierfarbe in die Haut
  • Pigmentdichte (Anzahl der Tattoopigmente in der Haut)
  • chemische Zusammensetzung der Tattoopigmente
  • Absorptionsverhalten der Tätowier-Farbe
  • Alter der Tätowierung
  • Körperstelle des Tattoos
  • eigene körperliche Konstitution des Tattoo-Trägers
  • Auswahl des/ der Lasersystem/e (inkl. Laserlicht-Wellenlängen)
  • Pulsdauer des Lasers (Nano- oder Pikosekunde)
  • Energiedichte-Einstellung am Laser (Joule bzw. Millijoule)
  • Durchmesser der Laser-Spotgröße
  • Einhaltung von Nachsorge- und Pflegehinweisen nach den Lasersitzungen 

Folgende tabellarische Aufstellung zeigt (nicht-vollumfänglich), welches Lasersystem mit zugehöriger Licht-Wellenlänge für eine erfolgreiche Entfernung von Tattoo-Farben geeignet ist.

TattooFarbenTabelle Copyright DocTattooentfernung

Unsere Erfahrungen haben gezeigt, dass schwarze, rote und braune Tattoo-Pigmente am effizientesten wieder entfernt werden können.

Das liegt vor allen Dingen daran, dass diese Farbpigmente das entsprechende Laserlicht am besten absorbieren und somit schnell zertrümmert werden. Der gütegeschaltete Nd:YAG Laser mit Pulsdauern von 5 – 8ns (Nanosekunden) zeichnet sich hierbei besonders aus. Er ist oftmals mit seinen 2 vorhandenen Wellenlängen von 1064nm und frequenzverdoppelt 532nm das Lasersystem, welches hautschonend und trotzdem effektiv die meisten Tattoopigmente in der Haut zerstört. Je kürzer der Lichtimpuls (Pulsbreite) des Lasers dabei ist, umso weniger Kollateralschaden erfährt das zu behandelnde Hautareal dabei.

Hellere und bunte Tattoo-Farben sprechen nur teilweise auf Laserlicht an. Grund hierfür ist, dass helle Farbpigmente wie gelb und weiß das meiste Laserlicht reflektieren und somit nur unbefriedigend behandelt werden können. 

Bunte Tätowierungen sprechen sehr individuell auf den Laser an. Daher sollte jeder Lasertherapie eine kleine Probebehandlung an einer unauffälligen Stelle des Tattoos voran gehen. Hierbei zeigt unsere Erfahrung wiederum, dass bei orange-/ rot- und braunfarbenen Tätowierungen das Laserlicht des Nd:YAG Lasers bei Wellenlänge 532nm und das des gepulsten Pigment-Farbstofflasers bei 510nm (dieser allerdings nur bedingt) geeignet ist. Der Rubin- und Alexandritlaser (694nm/ 755nm) lässt grüne Tattoofarben aufhellen und verschwinden. Eine neue Generation von Pikosekunden-Lasern, verspricht hierbei umfassendere Behandlungsmöglichkeiten. Mit einem Wellenlängenspektrum von 1064, 532 und 755nm ist er eigentlich bekannt für die Behandlung von allen gängigen Tattoofarben. Durch die sehr kurze Impulsdauer eines Pico-Lasers von unter einer Nanosekunde, macht er sich zudem einen photoakkustischen Effekt zu Nutze, auf den eine ausgedehntere Anzahl von Tattoopigmenten reagiert (wir werden entsprechende Behandlungen mit diesen Lasern weiter beobachten und darüber berichten). 

Zur Wahl des passenden Lasersystems

Zu jeder Wahl des passenden Lasersystems kommt noch ein sehr wichtiger Punkt hinzu. Die Einstellung der Energiedichte – angezeigt in Joule, Milijoule (J/mJ) oder auch Watt (W). Hierbei werden die größten Fehler gemacht. Hohe Energiedichte heißt nicht gleich schnelle Behandlungsresultate, sondern vor allen Dingen bedeutet es ein höheres Narbenrisiko. Laserbehandlung sollten immer mit einer niedrigen Energiedichte (um 250-400mJ oder weniger, je nach Farbgebung und Kontrast des Tattoo) und geeigneter kleiner Laser-Spotgröße beginnen. Da sich noch eine Vielzahl von Tattoopigmenten in der Haut befinden, wird man selbst bei geringer Energieleistung schon eine Aufhellung des Behandlungsareals feststellen können. Je heller die Hautstelle von Behandlung zu Behandlung wird, um so höher kann die Energiedichte und auch Spotgröße dann ausgewählt werden. Um auch die letzten hellen Pigmentreste einer Tätowierung aus der Haut zu entfernen, reichen die Einstellparameter bei sehr guten Q-switched Nd:YAG Lasersystemen bis 1000 und sogar 1800mJ.  

Es ist also selbst für sehr erfahrene medizinische Lasertherapeuten recht schwierig den geeigneten Laser nebst Parameter-Einstellungen für das entsprechende Tattoo-Pigment auszuwählen. Daher raten wir – je nach Farbgebung der Tätowierung – immer dazu, ein Laserzentrum oder Dermatologen mit einer umfangreichen Laserausstattung für eine erfolgreiche Lasertherapie des „kompletten Tattoos“ aufzusuchen. Und bringen Sie Geduld mit! Eine Laser-Tattooentfernung ist kompliziert und langwierig! Jedenfalls ging das Stechen schneller – versprochen!

Weitere Fragen und Antworten haben wir auf den Seiten unserer Homepage für Sie auch im Blog zusammengetragen.

Möchten Sie eine Frage oder Anmerkungen an uns direkt stellen, dann senden Sie uns doch bitte hier eine Email!

Erfahrene und professionelle Mediziner zur Laser-Tattooentfernung finden Sie über unsere Arztsuche!