Dermabrasion (Hautabschleifung):

Bei der Dermabrasion als eine weitere Behandlungsmethode zur Tattooentfernung, wird das zu behandelnde Areal in 2-3 Sitzungen jeweils so weit abgeschliffen, bis die Farbpigmente der Tätowierung an der Hautoberfläche frei liegen. Eine tiefe und nässende Schürfwunde ist die Folge, die in einem langwierigen Prozess wieder abheilt. Sie ähnelt einer mittelgradigen Verbrennung und eine ausgeprägte Narbenbildung ist in den meisten Fällen unabwendbar. In Bereich der Dermabrasion gehört auch die Salabrasion. Bei dieser Behandlungsmethode massiert man hochkonzentriertes Salzwasser mit hohem Druck in die tätowierte Hautstelle, bis sie blutet. Das Ziel ist auch hier Tattoo-Pigmente über die Bildung einer krustigen Schorf-Wunde aus der Dermis abzutragen und zu entfernen.

Chirurgischer Eingriff mit dem Skalpell (Exzision):

Die operative Entfernung einer Tätowierung mit einem Skalpell führt man in der Regel nur durch, wenn das zu entfernende tätowierte Hautareal es von seiner Größe zulässt. Die angrenzende Haut löst man dabei vom Untergrund, schneidet das Tattoo heraus und vernäht die Stelle mit einem mehrschichtigen stabilen Wundverschluss. Bei größeren Tätowierungen kann man eine serielle Teilentfernung anwenden, bei der das jeweilige Areal komplett ausgeheilt sein muss (9-14 Monate) Danach kann mit der Behandlung fortgefahren werden. Eine Narbe bleibt in jedem Fall als Erinnerung.

Chemisches Peeling:

Unter Verwendung von Chemikalien werden die obersten Hautschichten so weit abgetragen, bis die farbtragende Hautschicht der Tätowierung frei gelegt ist. Anschließend kann die Farbe durch Wasser- oder Sandstrahlung abgetragen werden.  Man muss hierbei allerdings immer berücksichtigen, dass der Heilungsprozess sehr langwierig ist und mitunter auch umliegende Hautpartien angegriffen werden. Es besteht zudem das Risiko, dass anstelle der Tätowierung ein helleres Hautareal die Folge ist, welche sich nur schwer regeneriert im Vergleich zur Laserbehandlung.

Waterjet-Cutting

Bei dieser seltenen und von wenigen Experten angewandten Methode, wird mittels eines sehr feinen und hoch dosierten Wasserstrahls die Hautschicht an der Tätowierung aufgeschnitten. Sobald die Farbpigmente offen liegen, lassen diese sich herauswaschen. In der Regel wird dieser medizinische Eingriff unter Vollnarkose durchgeführt. Vorteil dieser Behandlung, im Gegensatz zum chirurgischen Eingriff mit dem Skalpell, ist, dass lediglich die farbtragende Hautschicht aufgeschnitten wird. Es kommt nicht zu Hautdehnungen oder -transplantationen, sondern die Haut regeneriert sich mit der Zeit selbst und eine Narbenbildung lässt sich auf ein Minimum reduzieren.

Tattooentfernung mit Strom (Diathermie)

Ebenso wie beim Water-Cutting, setzen Experten diese Behandlungsmethode nur selten zur Tattooentfernung ein. Hierbei macht man sich die Hitzeentwicklung beim Strom zu Nutze. Diese sorgt unter Voraussetzung der richtigen Platzierung dafür, dass die Tätowierung verbrennt.
Das Risiko dieser sehr kostspieligen Anwendung liegt darin, dass eigentlich unbehandelte benachbarte Gewebepartien oft Kollateralschaden erleiden. Der Prozess ist zudem sehr langwierig. Er zielt darauf hinaus, dass sich die Hautzellen nebst eingelagerter Farbpigmenten im Heilungsprozess nach außen ausschleusen lassen und die Haut sich von innen heraus erneuert. Patienten müssen hierbei wochenlang mit starken Schmerzen rechnen.
Der Vorteil dieser Methode ist, dass Farbbereiche gleichermaßen erfasst und unabhängig von Wellenlängen-Modulationen, wie bei der Laserbehandlung sind. Zudem werden die Farbpigmente nicht vom Immunsystem abgeführt, sondern komplett abgestoßen samt der Haut.

Tattooentfernung ohne Laser mittels Milchsäure

Das Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) stuft diese immer wieder als Wundermittel angepriesene Methode als gesundheitlich riskant ein.
Das Verfahren beinhaltet das Einspritzen einer 40-prozentigen L(+)-Milchsäurelösung in die Epidermis (Oberhaut). Dabei soll der Körper die Farbpigmente auf natürliche Art und Weise abstoßen. Als konkrete gesundheitliche Schädigung nennt das Institut schwere Entzündungsreaktionen der Haut und Narbenbildung. Der Einwand, dass L(+) Milchsäure doch ein natürliches Produkt sei ist nicht falsch aber man sollte nicht missachten, dass die Natur auch über Giftstoffe verfügt.

Hinweis: Weitere ätzende Chemikalien können neben der L(+)-Milchsäurelösung zur Entfernung von Tätowierungen eingesetzt werden. Dazu gehören Chemikalien, die in dermatologischen Kliniken verwendet werden wie Salicylsäure, sowie dermatologische topische Medikamente wie Retinoide, Ingenol Mebutat und Imiquimod).