Nichtinfektiöse Unverträglichkeits-Reaktion auf Tätowierungen

Nichtinfektiöse Unverträglichkeits-Reaktion auf Tätowierungen

„Ein Drittel der Unverträglichkeitsreaktionen auf Tätowiermittel sind wahrscheinlich allergischer Natur.“

Wer sich Fachwissen über Tattoo- und Permanent Make-up Farben und deren mögliche Reaktionen im menschlichen Körper aneignen möchte (gilt für Ärzte, Tätowierer und Tattoo-Träger gleichermaßen), dem empfehlen wir diesen Fachartikel von Dr. rer. nat. Steffen Schubert vom IVDK e.V.

Autor: Dr. rer. nat. Steffen Schubert

Korrespondenzadresse: Informationsverbund Dermatologischer Kliniken (IVDK e.V.), Geiststr. 3, 37073 Göttingen, Email: sschube4@gwdg.de

Kurzfassung

Tattoos und Permanent Make-up sind zwei Wege der immer währenden Verschönerung des menschlichen Körpers und gewinnen heutzutage an Popularität.

Weltweit sind Dermatologen vermehrt mit Unverträglichkeitsreaktionen konfrontiert. Dieser Artikel liefert eine Übersicht über Inhaltsstoffe von Tätowierfarben, klinische Erscheinungsbilder und diagnostische Möglichkeiten bei nichtinfektiösen Unverträglichkeitsreaktionen. I

nhaltsstoffe von Tätowiertinte umfassen Pigmente, Bindemittel, Lösungsmittel und Zusatzstoffe wie Konservierungsmittel. Die Dekomposition von Pigmenten durch Laser- oder UV- Strahlung spielt eine Rolle bei Reaktionen mit allergischer Pathogenese.

Lichenoide Reaktionen, Hyperkeratosen, Kontaktekzeme oder Pseudolymphome werden bekannten Differentialdiagnosen wie Granulomen, Sarkoidose und Photosensitivität gegenübergestellt.

Bisher existiert keine offizielle Epikutantest-Empfehlung bei Tattoo- Unverträglichkeit; dieser Artikel bietet jedoch eine Hilfestellung bei der Auswahl geeigneter Testsubstanzen auf der Basis vorhandenen Wissens.

Schlüsselwörter

Tattoo-Komplikationen, Tattoo-Sensibilisierung, Tätowierfarbe, allergisches Kontaktekzem, lichenoide Reaktion, Pigmente, Metalle

Non-infectious tattoo reactions

Abstract

Tattoos and Permanent Make-up are two ways of everlasting beautification of the human body and these days gain rising popularity. Allergologists all over the World are confronted with increased numbers of intolerance tattoo reactions.

This article comprises an overview about ingredients of tattoo inks, clinical appearances and diagnostic possibilities in non-infectious adverse reactions. Decomposition of pigments by laser or UV irradiation plays a role in allergic pathogenesis.

Lichenoid reactions, hyperkeratoses, allergic contact eczemas and cutaneous lymphoid hyperplasia are contrasted with common differential diagnoses like granuloma, sarcoidosis and photo- sensitivity.

For the time being, no official patch test recommendation exists so far. Nevertheless, this article provides assistance for the choice of test substances based on existing knowledge.

Keywords

tattoo complication, tattoo sensitization, tattoo ink, allergic contact dermatitis, lichenoid reaction, pigments, metals

Der Artikel von Dr. rer. nat. Steffen Schubert wurde in „Dermatologie in Beruf und Umwelt“, Jahrgang 66, Nr. 1/2018. S. 3-13 veröffentlicht und steht zum freien Download über den Dustri-Verlag bereit.

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Die Deutsche Kontaktallergie-Gruppe (DKG)

Ebenfalls in diesem Zusammenhang interessant sind hierzu die Stellungnahmen und Empfehlungen der Deutschen Kontaktallergie-Gruppe (DKG) in der Deutschen Dermatologischen Gesellschaft (DDG) zu verschiedenen Themen rund um Kontaktallergien und Testungen. Ebenso können hier einige Leitlinien zur Kontaktallergie abgerufen werden.

Zur Website der DKG >> http://dkg.ivdk.org/leitlinien.html

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