SPENDE, wenn man das schon liest. Alle wollen irgendwas von einem haben, ohne dass man was dafür bekommt. Man soll doch bitte einfach freiwillig geben.
Wenn man eines dem deutschen Wohlstand nicht vorwerfen kann, dann ist es mangelnde Spendenbereitschaft. Bei Spendengeldern liegt Deutschland zwischen 3 und 12 Milliarden Euro pro Jahr.
Ganz genau können es GfK, Infratest oder das Statistische Bundesamt leider nicht beziffern. Man konnte sich hierbei nur an der steuerlichen Weiterverarbeitung orientieren.
Bei Sachspenden wissen wir, dass wir es gut können. Wenn es um das eigene Blut geht, da wird die Kiste aktuell schon etwas enger.
So hört man die Hilferufe aus den Klinken und OP-Sälen. Im Fall der Organspende sieht es derweil allerdings echt düster aus und zwar nicht erst seit gestern.
Warum läuft die Organspende in Deutschland so schleppend?
Das Thema Organspende ist ein wichtiger aber leider auch von vielen Stellen stetig kontrovers diskutierter Bereich. Aber gar nicht mal seitens der Spendenwilligen.
Ganze 84% der Befragten geben ihrer Bauteil-Abgabe ein positives GO.
Das Problem sind unter anderem die politischen, rechtlichen, religiösen und behördlichen Auswirkung und Abwicklung des Ganzen.
Das hat unter anderem zur Folge, dass 1000 auf ein Organ Wartendenden zwar rund 69.888.000 Bundesbürger ihr Herz schenken würden, aber nur 0,001% (also 133) tatsächliche Organspender werden.
Warum werden nur so wenige echte Organspender?
In Deutschland gilt bis auf Weiteres die sogenannte Entscheidungslösung. Versuche der Politik dies in einer in anderen Ländern gängige sogenannte Widerspruchslösung zu reformieren, ist erst kürzlich im Bundestag gescheitert. (Bericht Tagesschau (ARD), Stand 16.01,2023)
Zustimmungsregelung (Opt-in): Der Bürger muss einer Organspende vor seinem Ableben dokumentiert einwilligen.
Widerspruchsregelung (Opt-out): Man geht davon aus, dass alle Bürger zur Organspende bereit sind, es sei denn, sie widersprechen dem ausdrücklich.
Eine Organentnahme darf nur erfolgen, wenn die verstorbene Person dem zu Lebzeiten zugestimmt oder stellvertretend den nächsten Angehörigen eine Zustimmung erteilt hat.
Viele Hinterbliebene scheinen sich bei der Einstellung ihrer Angehörigen zur Organspende nicht auszukennen und mutmaßen lieber die Nicht-Spende.
Das bestätigt unter anderem auch der medizinische Vorstand der Deutschen Stiftung Organtransplantation (DSO) in einem Interview mit der Tagesschau.
Ein Gesetz zur Stärkung der Entscheidungsbereitschaft bei der Organspende sieht die Einrichtung eines Online-Registers für Erklärungen zur Organspende vor.
Diese vom Bundestag bis März 2022 geplante Initiative zur Förderung der Organspende ist bisher leider noch nicht umgesetzt worden. Aber wenigstens gibt es schon eine Webseite, über die man auch die „Pappe“ (Organspende-Ausweis) per Post bestellen kann.
Darüber hinaus soll die Aufklärung der Bürger über das Thema mittels fundierter Informationen von Ausweisstellen, Arztpraxen sowie im Rahmen von Erste-Hilfe-Kursen verbessert werden.
Und wenn die gerade alle keine Zeit haben, weil sie arbeiten müssen, dann frag doch einfach mal Deinen Friseur?! Oder noch besser – Deinen Tätowierer!!!!
Da die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) – übrigens eine Fachbehörde innerhalb des Bundesministeriums für Gesundheit (BMG) – wichtigeres als Organspende-Aufklärung zu tun hat, kümmern sich viele ehrenamtlich engagierte Verbände, Stiftungen und Vereine, sowie junge Leute freiwillig um das Thema.
Junge Helden e.V. ist eine derer Organisationen, die sich für die Aufklärung und Sensibilisierung gerade von jungen Menschen zum Thema Organspende einsetzt.
Wie der Verein 2003 aus der Idee von Gründerin Claudia Kotter entstanden ist, solltet Ihr hier selber gerne mal nachlesen oder auch Claudias Geschichte in ihrem Buch „Gute Nacht, bis morgen“ erfahren.
Unterstützung erhält der Junge Helden Verein durch viele prominente Gesichter und private Spender.
Das mit dem Tätowierer war kein Witz und ist eine richtig gute Idee!!
Wenn man im stillen Kämmmerlein mal darüber nachdenkt, dann ist das Thema Organspende weder Ice-Breaker fürs erste Kennenlerngespräch bei Kerzenschein, noch auf Ommas 80sten.
Aber wie steigt man in solch ein Gesprächsthema im wahren Leben ein? Und wie bitte stärkt man die Aufklärungsarbeit dazu?
Wie der Zufall es will, wurde genau auf diese Frage und durch Anlass des 20-jährigen Jubiläums vom Junge Helden e.V. das Team vom internationalen Agenturnetzwerk McCANN aufmerksam.
Opt-in klingt doch wie Opt-Ink? Ink? Tinte? Tätowierer? Tattoo-Ink? OPT.INK!
Mit dieser großartigen Idee, über das Thema Tattoo eine Aufklärungskampagne genau dort zu starten, wo junge und engagierte Menschen zu finden sind, zeigt gut wer den „Tiger in seinen Tank packt“.
Die schriftlich dokumentierte Zustimmung (Opt-in) auf Organspendeausweisen, in Online-Registern oder in der Patientenverfügung erhält mit der Idee sie in der Haut mit sich zu tragen nicht nur einen ganz neuen Charakter, sondern wird über die künstlerische Umwandlung auch einfacher zum Kommunikationsmittel und Multiplikator für die Gute Sache.
Was bedeutet Dein Tattoo?
Das ist eigentlich eine der unbeliebtesten Fragen, die man einem Tattoo-Träger stellen kann. Darauf mit „nix“ zu antworten ist die schnellste Mauer, um von manch tieferliegenden Bedeutung abzulenken.
Manchmal bedeutet es aber auch einfach nix. Aber stell Dir vor, Du hättest ein Symbol, das nicht nur Zustimmung ausdrückt, sondern auch zum Deep-Talk mit Deiner Familien und im Freundeskreisen anregt.
Opt-Ink – Get inked. Give life.
Der Junge Helden e.V. und McCann haben sich für das Tattoo-Design zur Aufklärungs-Kkampagne einen echt spektakulären Stern aus der internationalen Tattooszene ins Haus geholt. Kein geringerer als Gara von Lighthouse Tattoo aus der Hauptstadt Südkoreas Seoul.
Neben seinem Zweitstandort bei BlindReason Tattoo in New York, sticht er auch gerne und regelmäßig bei Der Grimm Tattoo in Berlin zu.
Garas einzigartigen Realistic, Black&Grey Tattoo-Designs zeichnen sich oftmals durch ihr Zusammenspiel von Hülle und Knochen aus und lassen schonmal den Blick ins Innere von Mickey Mouse oder Wednesday von der Addams Family zu.
Gara lässt sich dabei von koreanischer und japanischer Kunst und Stilen beeinflussen. Er komponiert dabei Schädel, Skelette, Bestien, Waffen mit der Flora und Fauna.
Von Garas täglichen Arbeit setzt sich das Design vom Opt.Ink Symbol, dass er für Junge Helden kreiert hat, sicherlich ab.
Eine geometrische Form aus O und D bilden das Akronym für Organ Donor (Organ Spender). Wobei die eine Hälfte des zweiten Os als Spende und Bindestück für das darüberstehende erste O steht und so zum D wird.
Ein super Symbol, wie wir finden und es lässt sich sicherlich auch gut in andere Tattoo-Designs miteinfügen.
Klar ist auf jeden Fall jetzt schon, dass das OD des Opt.Ink-Tattoos für Gesprächsstoff sorgt und konkret die Bereitschaft zur Organspende kommuniziert und dokumentiert.
Das bestätigte nicht nur der Erfolg beim Soft-Launch der Opt.Ink-Kampagne auf der Braunschweiger Tattoo Convention 2023. Auch die Feierlichkeiten des Jungen Helden e.V. kürzlich in Berlin lockten Promis und Freunde unter die Nadeln der anwesenden Tattoo-Artists.
Wer auf den Geschmack gekommen ist, die Idee cool findet und sich auch solch ein Opt.Ink-Tattoo stechen lassen will und sich jetzt fragt, was das wohl kostet? Nix!
Opt.Ink Logo Beispiele Tattoo-Artists Copyright Junge Helden 2023 for DocTattooentfernung
Gara hat sein Opt.Ink Tattoo-Design freigegeben!
Jeder Tattoo-Artists, der sich der Organspende-Kampagne von Junge Helden e.V. anschließen möchte, tätowiert das alleinstehende Opt.Ink Symbol (z.B. Single-Line) kostenfrei. Alles andere drumherum oder hindurch kann natürlich kosten.
Junge Helden e.V. setzt sich zudem gemeinsam mit Euch dafür ein, dass junge Menschen frühzeitig über das Thema Organspende informiert werden und eine eigene Entscheidung für oder gegen eine Zustimmung treffen können.
Hierfür stellt die Organisation verschiedene Aufklärungs- und Informations-materialien, wie beispielsweise Flyer und Broschüren bereit oder führt Schulungen und Workshops durch.
Allerdings gibt es natürlich auch Kritik an der Opt.Ink Organspende Kampagne.
Einige Menschen befürchten, dass durch eine frühzeitige Entscheidung zur Organspende der Wunsch nach einer umfassenderen medizinischen Behandlung im Falle einer schweren Erkrankung eingeschränkt werden könnte.
Und, dass es Probleme dabei gäbe sich das Opt.Ink-Symbol auf Ewig zu tätowieren. Mit späterem Alter könnte sich die Spendenbereitschaft ja eventuell ändern.
Ehm, echt jetzt?
Herzlichst, DocTATTOOENTFERNUNG
Anm.: Wer seitens der Tattoo-Studios und – Artists die Opt.Ink Kampagne vom Junge Helden e.V. unterstützen möchte, der findet hier den direkten Kontakt und erhält zudem ein umfangreiches Playbook: https://junge-helden.org/optink#contact
Wo kann ich mir das Tattoo für den organspender machen lassen.
Vielen Dank
Mit freundlichen Grüßen
José
Hi José,
schau mal bitte auf der Webseite von Junge Helden e.V.. Hier findest Du eine Map aller teilnehmenden Tattoo-Studios:
https://junge-helden.org/optink#map
Wo kann man sich dieses Tattoo stechen lassen?
Hallo Bärbel, sehr gute Frage!!
Schau mal bitte auf der Website vom Junge Helden e.V. unter dem Menüpunkt „Opt.Ink“.
Dort findest Du eine weitere Unterseite mit der Bezeichnung „Tattoo Studios“.
Ein bisschen runter scrollen und Du siehst eine Karte, über die Dir die teilnehmenden Tätowierer bzw. Tattoo-Studios angezeigt werden.
Oder einfach gleich hier klicken >> https://junge-helden.org/optink#map
Das ist mal eine kreative und einfallsreiche Idee! Ein Motiv mit diesem Symbol kann man bestimmt gut mit einem Maori Tattoo oder einem Lettering Tattoo kombinieren.
Wir sind auch total begeistert und lustig, dass Du die ans Maori angelehnte Idee erwähnst Mauzi76.
Das geisterte uns auch sofort durch den Kopf. Leider ist es bis dato nicht gestattet die Innenflächen komplett auszufüllen, so weit wir uns erinnern. Aber da gibt es sicherlich zahlreiche kreative Varianten, wie man das Opt.Ink Symbol in seinem eigenen Werk einfügen kann. Weitere Infos kriegst Du als Artist von Junge Helden e.V. im Playbook.
Schreibe denen gerne mal. Die freuen sich bestimmt.
Viele Grüße an die Rebellen im Süden.