Wir werden in letzter Zeit immer wieder darauf angesprochen, was es mit „detox Deinen gelaserten Körper“ und einem „ganzheitlichen Konzept zur Tattooentfernung“ auf sich hat, was vom ein oder anderen Laser-Studio in Deutschland exzeptionell als „hilf Deinem Körper“ angeboten bzw. verkauft wird.
Bevor wir in unserem Blog-Beitrag näher darauf eingehen, möchten wir darauf hinweisen, dass moderne Mittel zum Tätowieren nicht unbedingt auf Bäumen wachsen, sondern größtenteils aus dem Labor stammen.
Zudem ist eine Tätowierung ein künstlicher, mechanischer Eingriff in einen von Natur aus gut funktionierenden, hochintelligenten Organismus.
Ob mit oder ohne Tätowierung
Jedes Lebewesen ist täglich tausenden von Chemikalien, Schadstoffen, Bakterien, Vieren und zellulären Abfallprodukten ausgesetzt.
Unser Körper und Immunsystem ist dafür so konzipiert, dass es die meisten Substanzen eigenständig verarbeiten und eliminieren kann. Doch oftmals wird der Körper mit zu vielen Giften überlastet, dass dessen Entgiftungssysteme nicht mehr Schritt halten können.
Gerade jetzt in der Winterzeit rollt als Beispiel mal wieder die Erkältungswelle. Trotz warmer Jacke, Handschuhen, Schal und Mütze hat sich ein fieser Nieser-Virus in unserem Körper eingenistet.
Die Nase läuft auf Hochtouren und die Stimme ähnelt einer Kreissäge, nur weil sich mein Sitznachbar „Gott helfe“ in der Bahn vor zwei Tagen laut und explosionsartig von seinem Nasensekret befreit hat.
Danke aber auch!
Sein Rotz an allen Händen. Unser Körper und Immunsystem sind schon alarmiert und aktiviert. Darum läuft die Nase und darum husten wir, um den Virus so schnell wie möglich wieder loszuwerden.
Wenn das Ganze jetzt nicht in einer ausgeprägten Virus-Grippe endet, dann sollten viel Flüssigkeit, Nasenspray und Erkältungslinderung für die Nacht neben Großmutters Tipps & Tricks bei Schnupfen genüge sein, um am Ende der Woche wieder halbwegs senkrecht auf den eigenen Beinen zu stehen.
Es sei denn, es ist Männergrippe?!
Warum schreiben wir hier über Schnupfen? Ist die falsche Frage!
Sie sollte lauten: Warum haben sich nicht alle Mitreisenden in der Bahn durch den Nieser über eine Tröpfcheninfektion oder Kontaktkontamination angesteckt??
Es gibt große Unterschiede in der Fähigkeit jedes individuellen Körpers Giftstoffe angemessen verarbeiten und eliminieren zu können.
Nicht nur die Grundlage seiner einmaligen Genetik, sondern auch -und vor allen Dingen- sein allgemeiner Gesundheitszustand und die Gesamtheit der Umweltgiftexposition sind Ursache für eine optimale Giftstoffverarbeitung.
Auf gut Schweitzerdeutsch: „Alle Dinge sind Gift, und nichts ist ohne Gift; allein die Dosis machts, dass ein Ding kein Gift sei“ – (nach Paracelsus, Septem Defensiones – Jahr 1538)
Kurz: Die Dosis macht das Gift!
Mit anderen Worten: Sind der Körper und sein Immunsystem bereits ausgiebig damit beschäftigt Krankheiten, Defekte oder Gifte an einer Stelle zu bekämpfen, können sich weitere Gegner an anderer Stelle breitmachen.
Schwieriger wird es, wenn das körpereigene Entgiftungssystem selbst in Mitleidenschaft gezogen wird. Durchblutungsstörung, Nieren- oder Leberfunktionsstörungen und Mangel an Nährstoffen sind dabei nur ein kleiner aber doch gravierender Überblick.
Bei alldem ist der Flüssigkeitshaushalt unseres Körpers ein wichtiger Bestandteil.
Wasser ist für den Menschen lebensnotwenig!
Ohne regelmäßige Flüssigkeitszufuhr, würde der Körper nach 3 Tagen mächtig an seine Grenzen kommen, so sagt eine medizinische Faustregel (3 Tage ohne Wasser und 3 Wochen ohne Essen).
Und wenn wir ehrlich sind, dann merken wir das schon morgens nach einer schwitzigen Nacht mit unserem Kaffeedurst. Ist der körpereigene Wasserhaushalt ausgewogen, dann geht es uns gut. Wer viel trinkt, der lebt länger!
Ja, wem schwebt jetzt nicht das kühle Bierchen oder die prickelnde Weinschorle vor Augen!?
Aber sorry – NEIN! Alkohol ist ein Gift! Gift – Dosis, Ihr erinnert Euch!?
Wir sprechen bei der Flüssigkeitsaufnahme von Getränken ohne Zucker, Alkohol oder anderen belastbaren Inhaltsstoffen. Mineralwasser ist super!
Unser ausgewachsener menschlicher Körper besteht aus rund 65 Prozent Wasser. Dabei befindet sich der größte Teil im Inneren unserer Zellen und zudem im Blut, Gehirn, Leber, Muskeln und unserer Haut.
Wasser wird dabei nicht nur über die Nieren in Form von Urin über den Darm ausgeschieden, sondern zudem als Wasserdampf über die Atmung (derzeit sogar sichtbar, weil kalt draußen) und durch Schweißbildung über die Haut, womit wir auch endlich wieder beim Thema sind.
Zeig mir Deine Haut und ich sage Dir wieviel Du trinkst!
Möchtest Du Dich von Umweltgiften befreien und Dein Entgiftungssystem verbessern, dann trinke viel – NEIN, immer noch kein Bierchen! Wasser!
Um das Risiko einer Gewebeschädigung beim Entfernen einer Tätowierung zu minimieren, sind viel Wassertrinken und eine gesunde Ernährung die erstbesten Verhaltensweisen, um ein optimales Behandlungsergebnis zu erzielen und alt zu werden.
„Detoxing“ oder eben das „Konzept zur ganzheitlichen Tattooentfernung“ sind reine Marketing-Gags!!
Funktioniert ja auch ganz gut in letzter Zeit. Allerdings meist nur für einen – den Anbieter. Von Super-Fruits über Spezial-Tees bis hin zu irgendwelchen obskuren Mixsäften aus Früchten der entlegensten Ecken der Erde, wenn nicht gar von anderen Planeten, wird derzeit Viel für viel Geld angeboten.
Hilft es tatsächlich? Unsere Antwort lautet darauf (unter Berücksichtigung eines gesunden und funktionierenden Körpers): Nicht mehr, wenn gar weniger als eine ausgewogene gesunde Ernährung über Produkte, die ich bei jedem einheimischen Discounter wie üblich für ein paar Euros bekomme.
Wer das nicht glaubt, dem empfehlen wir von Herzen mal den Lebensmittel-Check mit Tim Mälzer und seinem Recherche-Team vom 18.12.2017 in der ARD. (Achtung: war nur bis 25.12.2017 in der ARD-Mediathek verfügbar)
Wenn Du Deinen Körper bei der Heil- und Regenerationsphase nach der Laser-Tattooentfernung unterstützen willst, dann haben wir hier ein paar Ernährungs-Tipps für Dich:
Eine ausgewogene und gesunde Ernährung sind unser täglich A & O!
„An apple a day, keeps the doctor away“ – Äpfel enthalten Vitamin B, C und E, Kalium , Natrium, Magnesium, Calcium und Eisen. Zudem Apfelpektin, dessen Wirkmechanismus die Darmwand vor bestimmten Bakterienarten schützt und Bakteriengifte binden kann.
Artischocken, Rote Beete, Zwiebeln, Knoblauch, Blumenkohl, Brokkoli, Rosenkohl, Grünkohl, Radieschen, Meerrettich, Rucola, Mohrrüben, Gurken, Senf, Chicorée, Leinsamen, Vollkornprodukte, Petersilie, Koriander sind alles Produkte, die man im normalen Supermarkt bekommt und uns in unserem täglich giftigen Leben unterstützen.
Die Liste ist sicherlich noch viel länger und selbst der Cheat-Day mittendrin wird uns nicht umbringen.
Zur ausgewognen Ernährung gehört aber auch die Bewegung unseres Körpers. Bewegung erhöht die Blutzirkulation, die den Organen und dem Gewebe Nährstoffe zuführt.
Wichtiger noch in unserem Fall der Tattooentfernung, ist, die Abfallprodukte aus den Zellen wegzubefördern. Die Muskelkontraktion führt dazu, dass Lymphflüssigkeit durch unsere Filtersysteme gepumpt wird und Gewebe somit gereinigt wird.
Ein entspannter Spaziergang von 30 Minuten reicht dabei meist schon. Nach 20 Minuten, so sagen Experten, beginnt zudem bereits die Kalorienverbrennung.
Muskelkontraktion? Moment mal – hat Dein Laser-Therapeut nicht gesagt, darauf sollst Du nach der Lasertherapie unbedingt verzichten? Ja, das sagen wir alle.
Grund hierfür ist aber vor allen Dingen das massive Schwitzen bei massiver Muskelkontraktion durch Sport. Hierbei geht es um das Risiko einer Entzündung oder Infektion Deines frisch gelaserten Hautareals, durch übermässiges Schwitzen und die mögliche Beeinträchtigung durch Reibung an der Körperstelle.
Apropos Reibung
Eine entspannte Massage von Deinem Partner regt die Haut und das Lymphsystem ebenfalls an. Aber bitte nur an Stellen, wo nicht gelasert wurde.
Quit Smoking! Jajaja… hier sind wir aber wieder beim Thema „Dosis und Gift“. Der blaue und so heiß geliebte Dunst schädigt nicht nur unsere Zellen und behindert die Entgiftungswege. Er verbraucht auch Nährstoffe und beeinträchtigt unser Immunsystem, das ja eigentlich mit der Bekämpfung der Tattoo-Abfallprodukte beschäftigt ist.
Irgendwer hat mal gezählt und behauptet, eine Zigarette hat rund 4800 Gifte und Chemikalien inne. Selbige Schadstoffe musst Du dann zu allen übrigen Umweltgiften noch hinzurechnen und dann kannst Du ungefähr erahnen, was Dein Körper so tagtäglich zu tun hat.
Das Rauchen einzuschränken hilft also schon weiter.
Kosmetika an frisch gelaserten Hautstellen sollten vermieden werden. Nicht nur, dass je nach Art der Kosmetik selbige Hautporen verstopfen kann, sie behindert auch den Heilungsprozess. Reine Öle zur Pflege von gelaserten Hautarealen empfinden wir als Körperverletzung! Wir haben Anbieter im Netz gefunden die exklusive Speiseöle als Körperöl zur Pflege von Tätowierungen verkaufen.
Öle verbinden sich mit unseren Epidermis-Lepiden (Hautfette), greifen sie an und waschen sie aus. Austrocknungsekzeme sind dabei keine Seltenheit.
Öle können einmalig auf gesunder Haut zur Reinigung verwendet werden. Lipo-Lotionen sind zur Pflege besser geeignet. Bitte dabei darauf achten, worauf man bei den Inhaltstoffen selbst eventuell allergisch reagieren könnte.
Allergie-Fälle zu Lavendel, Minze, Zitronengras und ähnlichen Kräuter-Mix-Präparaten landen in letzter Zeit immer häufiger bei uns auf dem Schreibtisch.
Unser Fazit zum „ganzheitlichen Konzept oder Detox-Formeln zur Tattooentfernung“ lautet:
Pflege Dich, bewege Dich und geh mit dem Detox-Geld mal wieder lecker Essen! Liefere Deinem Körper die Nährstoffe, die er tagtäglich benötigt und schaffe eine kontinuierliche Basis für einen guten und glücklichen Allgemeinzustand. Wassertrinken nicht vergessen!
Der Begriff „Ganzheitlich“ wird von vielen Anbietern aus unserer Sicht schlichtweg missbraucht mit der Versprechung, dass tätowierte und gelaserte Stoffe mit teuren Kräuter-Mixturen & Co. aus dem Körper ausgeleitet werden können und man sich als Fachmann in allem auskennen würde.
Ganzheitlich bedeutet schlichtweg, dass alle Aspekte einer Sache berücksichtigt und größere Zusammenhänge erkannt werden.
Wir würden da nur zu gerne wissen, woher diese Anbieter ihre ganzen Erkenntnisse haben, wo doch Medizin und Wissenschaft mit Ihren Untersuchungen und Studien zu Tätowierungen, Tattoo-Mitteln und Lasern noch völlig am Anfang stehen.
Zu „Detox“ (Entschlackung) empfehlen wir mal in Ruhe den zugehörigen Wikipedia-Eintrag zu studieren.
Wer Fragen hat, kann uns gerne schreiben an info@doctattooentfernung.com
Danke fürs Lesen und ganzheitliche Grüße!