„Kaum habe ich die Altersgrenze von 40 Jahren übersprungen, entdecke ich kleine braune Punkte ( Altersflecken) auf meinem Handrücken und am Unterarm. Und es sind keine der mir wohl bekannten und mitalternden Leberflecken oder Sommersprossen“, erzählte uns vor ein paar Tagen eine Patientin. „Wo kommen die Flecken her und was kann ich tun, um mit 40 nicht auszusehen wie mit 60?“
Ab einem gewissen Alter ist die Entstehung von sogenannten Altersflecken (gen.: Lentigo seniles) auf der Haut eine normale und natürliche Verfärbung. Sie zählen wie Sommersprossen und Muttermale zu den Pigmentflecken und sind in der Regel harmlose farbliche Veränderung, die punktweise auf Handrücken, Unterarmen, Dekolleté, Unterschenkeln und Gesicht auftreten können. Altersflecken wachsen in einigen Fällen bis zu mehreren Zentimeter Größe heran und sind immer scharf begrenzt.
Ursache ist eine jahrelange hohe UV-Belastung durch Sonnenstrahlung und Solariengänge.
Der Körper schützt sich so gut es geht mit seinen eigenen Mechanismen vor einer Überbelastung der Haut. Dazu erhöht er bei Sonnenstrahlung den Melaningehalt in der Epidermis (Oberhaut), um die darunter liegenden Hautschichten nebst Zellen, Nerven, Drüsen und Gefäßen zu schützen. Die Haut wird braun. In Europa empfinden wir diesen Vorgang als ästhetischen Ausdruck für Gesundheit und Wohlbefinden. Gebräunte Haut zeigt unserem Gegenüber, dass wir gerade im Urlaub waren und hebt uns von der üblichen Büroblässe ab.
Altersflecken sind Pigmentstörungen die durch ansteigende und wieder abfallende Mengen von melanin-produzierenden Melanozyten entstehen. Jede Urlaubsbräune lässt irgendwann nach. Das braune Farbpigment kann aufgrund von Oxidation ungesättigter Fettsäuren in den Zellmembranen der Haut an bestimmten Körperstellen nicht mehr komplett abgebaut werden.
Es kommt zur vermehrten und punktartigen Ablagerung von Lipofuszin (braunes Pigment – auch Alterspigment genannt). Wenn die Urlaubsbräune schwindet bleiben mit steigendem Alter hellbraune Flecken in der Oberhaut zurück. Diese sind in der Regel ein ästhetisches Problem. Doch können sie sich, genau wie Leberflecken, zu Hautkrebs entwickeln. Ihr Dermatologe sollte sich die Hautveränderung aus diesem Grunde regelmäßig unter die Lupe anschauen.
Welche Methoden gibt es zur Entfernung von Altersflecken?
Es gibt verschiedene Möglichkeiten Altersflecken zu therapieren. Neben der Dermabrasion (Hautabschleifung), Peeling, Stickstoffbehandlung u.ä. ist die lichttherapeutische Behandlung mit einem Laser die schonenste und effektivste Variante.
Hierbei werden die defekten Farbpigmente mittels ultra-kurzem, intensivem Lichtstrahl eines Alexandrit-Lasers, eines Rubin-Lasers oder eines Q-switched Nd:YAG-Lasers behandelt, so dass die Pigmente aus der Haut gelöst werden und zerspringen. Das umliegende Hautgewebe wird bei diesem Verfahren am wenigsten belastet. Anschließend transportieren die körpereigenen Fresszellen (Makrophagen) die gelösten Farbteilchen über das Lymphsystem auf natürliche Weise ab. In eigenen Fällen kommt es nach der Lasertherapie im behandelten Hautareal zu Dunkelfärbungen und es fühlt sich an wie ein Sonnenbrand. Oft sind 2 bis 4 Behandlungs-wiederholungen im Abstand von 2 bis 4 Wochen notwendig, um alle Altersflecken zu entfernen.
Nicht jeder Altersfleck ist auch ein Altersfleck!
Der Hautarzt unterscheidet den Altersfleck (Lentigo seniles oder Lentigo solaris) vom Lentigo maligna – einer Vorstufe zum Hautkrebs – aus dem später ein Melanom entstehen kann. Hervorgerufen wird die Lentigo maligna wahrscheinlich durch eine jahrelange Überbelastung der Haut durch UV-Strahlen. Der Dermatologe wird sich jeden einzelnen Altersfleck bei einer Dermatoskopie (Auflichtmikroskopie) anschauen und diagnostizieren bevor er mit der Laserbehandlung beginnt. Das Problem hierbei ist, dass es sehr schwierig ist Unterschiede bei den Pigmentflecken fest zu stellen. Kosmetische Lasertherapeuten haben oft nicht das Know-How und die Technik um eine einwandfreie Diagnose zu erstellen. Ist der vermeintliche Alterfleck dann erst einmal weg gelasert, kann der eventuell unidentifizierte Hautkrebs unter der Hautoberfläche weiter wuchern. Auch bekannt als Eisberg-Effekt. Lassen Sie sich daher im Zweifel immer von einem ausgebildeten Mediziner beraten und untersuchen. Er kann Ihnen auch eine ärztliche Unbedenklichkeitsbescheinigung vor der Laserbehandlung ausstellen.
Wie kann man Alterflecken vorbeugen?
Schützen Sie Ihre Haut bereits in jungen Jahren mit ausreichendem Sonnenschutz vor zu hoher und regelmäßiger UV-Belastung. Unterstützen Sie Ihren Körper mit einer vitaminreichen Ernährung. Vitamin C und E, Zink und ausreichend Karotinoide aus Obst und Gemüse wie Tomaten, Bananen, Möhren aber auch Eiern, Käse und Margarine. Diese fördern u.a. Ihre Hautzellregenerierung und stärken Ihre Abwehrkräfte.
Versuchen Sie Zigaretten und Alkohol zu reduzieren, wenn nicht gleich zu vermeiden. Die sogenannten freien Radikalen sind der Grund für eine schnelle Hautalterung und Beeinträchtigung der Hautzellerneuerung.
Bei allen Fragen gilt: machen Sie einen Termin bei Ihrem Dermatologen! Er wird Sie umfangreich zum Thema Alterflecken und Pigmentstörung beraten und gemeinsam mit Ihnen einen Behandlungsplan nebst Nachsorge für Sie erstellen.
Wünschen Sie weitere Informationen, finden Sie hier einen interessanten Beitrag von Frau Dr. Yael Adler im RBB – zibb 2009 Thema: Pigmentflecken, Altersflecken – was tun?