Fast jeder hat heute ein Tattoo und viele Menschen möchten ungeliebte Tätowierungen (z. B. den Namen des Exgeliebten) wieder loswerden. Auch bei der Berufswahl (etwa bei der Polizei oder bei Fluggesellschaften) kann ein Tattoo ein Ablehnungsgrund sein.
Die moderne Medizin bietet heute die Möglichkeit der Tattooentfernung. Dermatologe und Laserspezialist Dr. Thomas Titzmann stellt die Möglichkeiten der Tattooentfernung mittels Laser vor und erklärt, worauf man achten muss.
Was ist eine Tätowierung?
Bei Tätowierungen werden Farbpigmente in die Haut eingebracht. Man unterscheidet sogenannte Laientätowierungen und Profitätowierungen. Bei Laientätowierungen wird die Farbe mit einfachsten Mitteln (z. B. Nadeln) in die Haut gestochen, bei Profitätowierungen arbeitet der Tätowierer mit Tätowiergeräten die Farbe in die Haut ein.
Der Unterschied dieser Verfahren liegt in der eingebrachten Farbmenge und in der Eindringtiefe der Farbe. Bei der maschinell gestochenen Tätowierung lagert wesentlich mehr Farbe im Hautgewebe als bei den manuell gestochenen Tattoos – allerdings in der gleichen Hautschicht.
Wie funktioniert die Tattooentfernung?
Tätowierungen lassen sich am besten durch einen modernen gütegeschalteten Rubinlaser entfernen. Der Rubinlaser erzeugt Licht auf der Wellenlänge 694 nm. Der Laser dringt in die Haut ein und wird dort von den dunklen Zielstrukturen absorbiert. Das Licht ist kurz gepulst und bewirkt im Absorptionsbereich einen Sprengeffekt.
Durch diesen werden die Farbpartikel sozusagen zersprengt und gleichzeitig freigelegt für das Lymphsystem. Es wandern Fresszellen/Makrophagen in die Haut ein, die die Farbpartikel jetzt über das Lymphsystem abtransportieren. Da mit einer Behandlung immer nur Farbpartikel in der obersten Schicht Haut freigelegt werden, sind zur kompletten Farbentfernung mehrere Behandlungen erforderlich.
Wie viele Behandlungen sind erforderlich?
Die Anzahl der nötigen Behandlungen ist abhängig von der eingebrachten Farbmenge, der Tiefe und vom Farbstoff selbst. Eine Angabe der Behandlungsanzahl ist schwierig, selbst für den sehr erfahrenen Therapeuten. Erfahrungsgemäß sind zur Beseitigung von Tätowierungen mindestens 3 – 5 Behandlungen notwendig, bei Profitätowierungen können es auch 10 Behandlungen sein.
Der Abstand zwischen den einzelnen Behandlungen sollte 3 – 4 Wochen betragen. Dunkle Farbstoffe absorbieren das Licht sehr gut und sind daher effektiv und komplett zu entfernen. Insbesondere die dunklen Schwarz-, Blau- und Grüntöne reagieren sehr gut, sobald jedoch Rot- und Gelbtöne mit im Spiel sind, werden meist einige Sitzungen mehr erforderlich bis zur völligen Pigmententfernung. Bei roten, gelben und hellgrünen Farben können eventuell auch Reste übrig bleiben.
Ist die Tattoentfernung schmerzhaft?
Die Tattooentfernung ist mit ähnlichen Schmerzen verbunden wie die Tätowierung selbst. Die beschriebene Zersprengung der Farbpigmente verursacht kurze Piekse, vergleichbar kleinen Nadelstichen.
Was muß bei der Tattooentfernung beachtet werden?
Wichtig ist bei der Tattooentfernung mittels Laser wie bei allen Laserbehandlungen ein konsequenter Lichtschutz 3- 4 Wochen vor und nach der Lasertherapie.
Sind Nebenwirkungen zu erwarten?
Es können kleine Bläschen und Krusten für 2- 3 Tage auftreten. Nach Abschluß der Therapie besteht in der Regel eine vorübergehende Aufhellung des behandelten Hautbereiches, die sich normalerweise über einige Wochen hinweg wieder normal pigmentiert.
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