Bestimmte Berufsgruppen haben immer noch den Nimbus einer gewissen Seriosität, wobei das für den Sozialwissenschaftler soviel heißt, dass bestimmte Werte aus dem konservativen Kanon mit dem Berufsbild verquickt sind. So haben es beispielsweise Polizeianwärter mit Tätowierungen zuweilen schwer, überhaupt zur Eignungsprüfung für den Staatsdienst zugelassen zu werden. Von Bankern, Anwälten und Flugbegleitern wird ebenfalls ein unauffälliger Auftritt erwartet, wenngleich auch hier und da seit neuestem die Krawatte fällt, um Kundennähe zu suggerieren.
Diskriminierung seitens (potenzieller) Arbeitgeber bleibt nach wie vor eine Bedrohung für die individuellen Karrierewege von Menschen mit Tätowierungen. Das gilt nicht nur für private Unternehmen, die in ihren Kundenbeziehungen einer bestimmten Kultur verpflichtet sind, in der Tattoos als Kennzeichen sozialer Ächtung gelesen werden.
war die Nachtigall und nicht die Lerche: Bei Tattoos sind es wohl ausgerechnet die Makrophagen (große Fresszellen), die sowohl für die Erhaltung einer Tätowierung verantwortlich sind, als auch für die Entfernung und Abtransport der gelaserten Pigmenttrümmer.
Katrin Hartig, hauptberuflich Fernsehjournalistin, hatte während ihres Engagements in der Selbsthilfegruppe der »Verwaisten Eltern und trauernden Geschwister Deutschland e. V.« gelernt, dass Tätowierungen Menschen helfen können, ihre Trauer zu bewältigen. Aus zahlreichen Interviews und Foto-Shootings sind sowohl ein Buch wie eine Ausstellung entstanden. Gemeinsam mit der Hallenser Fotografin Stefanie Oeft-Geffarth sammelte sie zwei Jahre lang Geschichten über das Phänomen der Tätowierung aus Trauer um den Verlust eines Angehörigen.
Tätowierte vergiften ihren Körper mit Farbe, schwitzen weniger und büßen an Leistungsfähigkeit ein: Seitdem vor Wochen ein Sportmediziner mit diesen Horror-Aussagen als Experte im ARD-Morgenmagazin aufgetreten ist, verbreiten zahlreiche Medien all das völlig unkritisch weiter.
Wir werden in letzter Zeit immer wieder darauf angesprochen, was es mit „detox Deinen gelaserten Körper“ und einem „ganzheitlichen Konzept zur Tattooentfernung“ auf sich hat, was vom ein oder anderen Laser-Studio in Deutschland exzeptionell angeboten bzw. verkauft wird.
Eine interessante Studie der Abteilung für Integrative Physiologie und Gesundheitswissenschaft des Alma-Colleges, Alma, Michigan (USA) hat herausgefunden, dass tätowierte Haut einen geringeren Schweißfluss erzeugt, der eine höhere Natrium-Konzentration aufweist als an nicht-tätowierten Hautstellen.
Ein 31-jähriger junger Mann ließ sich am Unterschenkel ein Tattoo stechen. Die Nachsorgehinweise seines Tätowierers waren klar und deutlich. Unter anderem lautete seine Mahnung: mindestens zwei Wochen auf Schwimmen und Vollbäder zu verzichten. Das hielt seinen Kunden allerdings nicht davon ab, fünf Tage nach dem Stechen in Küstennähe des Golf von Mexico in die trübe Welle einzutauchen. Raus aus dem Wasser kam er wohl nicht alleine. Eine in solchen Küstengebieten bekannte Stäbchen-Bakterie „Vibrio vulnificus“ hatte sich durch die Tattoo-Wunde in seinem Körper eingenistet.
In Regensburg findet vom 28.-30. März 2017 der dritte Kongress der European Society of Tattoo and Pigment Research (ESTP) zum Thema Tätowierung und Pigmente aus hautmedizinischer Sicht statt. Prof. Dr. Wolfgang Bäumler (Klinik und Poliklinik für Dermatologie Regensburg) und Prof. Dr. Jørgen Serup (Dermatologische Abteilung des Bispebjerg University Hospital Kopenhagen) laden Vertreterinnen und Vertreter aus Medizin, Tätowiergewerbe und Industrie in die Universitätsklinik Regensburg ein.
Wo auf der Welt finden sich die meisten Tattoo-Studios? Wo werden die meisten Tätowierungen verschenkt? Solche und weitere Fragen stellte sich das Team der Handelsplattform YEAY, dem aufgefallen war, dass sich Tattoo-Gutscheine wachsender Beliebtheit erfreuen. In der kurzen aber weitreichenden Befragung Global Tattoo Trend Index, gingen sie dem Phänomen nach. Hier sind die Ergebnisse.